AUFNAHMETECHNIK EINZELBILD
 
Die Aufnahmetechnik Einzelbild bedeutet, dass man mit einer einzigen CCD-Aufnahme alle erforderlichen Bildinformationen speichern kann, um das Objekt entsprechend abzubilden und gegebenenfalls die Aufnahme auszuwerten zu können.

Dabei ist eigentlich nur zu beachten, dass die Belichtungszeit der Aufnahme lang genug ist, um das Aufnahmeobjekt deutlich vom Bild- und Hintergrundrauschen zu trennen. Und natürlich, dass der Abbildungsmaßstab so gewählt wurde, dass das Objekt in seiner ganzen flächenmäßigen Ausdehnung formatfüllend abgebildet wird (für astrometrische- bzw. photmetrische Auswertungen natürlich zusammen mit den entsprechenden Referenzsternen).

Mondaufnahmen:
Hier ist die Helligkeit des Aufnahmeobjektes so groß, dass meist sogar ein entsprechend dämpfendes Graufilter in den Strahlengang eingefügt werden muß. Es ergeben sich keine Probleme mit der Wahl der entsprechenden Belichtungszeit, um ein genügendes Signal-Rausch Verhältnis bei den Aufnahmen zu erzielen.
Bei Mondaufnahmen sollte man immer im "Oversampling" - Modus arbeiten. Oft stellt sich aber das Problem, dass die CCD-Chip Fläche viel zu klein ist, so dass zur Technik der Mosaikaufnahmen zurückgegriffen werden muß. Bei den erforderlichen kurzen Belichtungszeiten ergeben sich normalerweise auch keine Probleme mit der Montierung, bzw. der Nachführung. Selbst azimutale Montierungen - auch ohne Nachführung - können hier erfolgreich eingesetzt werden. Natürlich sollte die Optik so gut wie irgend möglich abbilden.

Zum Laden der großen Beispielbilder einfach auf das kleine Bild klicken.
Deep Sky Aufnahmen:
Etwas anders sieht es für den Deep Sky Bereich aus. Für längerbelichtete Deep Sky Aufnahmen muß die Montierung und deren Nachführung entweder manuell über ein Leitrohr mit Fadenkreuzokular oder besser noch mit den Self Guiding Kameras von SBIG perfekt funktionieren.

Generell sollte gelten Einzelbilder so lange zu belichten wie nötig, um das gewählte Aufnahmeobjekt deutlich und mit genügend großer Dynamik (viel Graustufen) vor dem Himmelshintergrund abzubilden. Das kann für hellere sternförmige Objekte eine kurze Belichtungszeit (Sekunden- oder Minutenbereich) oder ...
... für lichtschwache Objekte - wie z.B. das schwache Halo von NGC 5128 - eine sehr lange Belichtungszeit (hier 60 Minuten, die maximale Belichtungszeit von SBIG - Kameras) sein.

Wenn die Montierung, der Himmelshintergrund und das Seeing es zuläßt, sollte das Objekt immer über ein Einzelbild - mit entsprechend langer Belichtungszeit - aufgenommen werden. Das Überanderrechnen (Sandwich- oder Stacking Aufnahmetechnik) von mehreren Einzelbildern des gleichen Aufnahmeobjektes sollte die Ausnahme bleiben. Diese Technik sollte nur eingesetzt werden, wenn lange Belichtungszeiten aus oben genannten Gründen nicht möglich sind oder wenn das Aufnahmeobjekt so schwach ist, dass es mehrere Aufnahmen mit maximaler Belichtungszeit nötig sind, um das Objekt aus dem Himmelshintergrund deutlich herauszuheben.

Zudem erfordert die Sandwich- oder Stacking Aufnahmetechnik einen höheren Zeitaufwand für die Bildverarbeitung.


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